Erich Paus


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Bildung; ein Gesamtkonzept für das deutsche Bildungssystem

2. Ziele

2.2. Kulturelle Bildung (soziale Fertigkeiten)


Diese Fähig- und Fertigkeiten werden zwar allgemein als wichtig
anerkannt, im eigenen oder Gruppen-Interesse jedoch allzugern
umgangen. 
Diese Außerkraftsetzung kultureller Bildung findet ihre Grenze
durch zwei Dinge, nämlich durch soziale Kontrolle und durch tief
verinnerlichte Gewohnheit, das Richtige zu tun. 
Tief verinnerlichte Gewohnheit läßt Gedanken an
Regelverletzungen gar nicht erst aufkommen, weil schon im
Vorbewußtsein dieser Gedanke kraft Gewohnheit nicht zur
Bewußtwerdung gelangt.
Um diese Verinnerlichung zu erreichen, ist es notwendig, dass
kulturelle Bildung frühestmöglich beginnt.
Mit dem Eintritt in den Kindergarten sollte auch bereits die
dazu notwendige soziale Grundbildung vorhanden sein, zumindest
sollte ein Kindergartenkind gelernt haben seiner Erzieherin zu
gehorchen.

Kulturelle Bildung geschieht durch tägliches Miteinander, durch
tägliches Einüben der geschriebenen als auch ungeschriebenen
Gesetze des Zusammenlebens z. B. durch:
Achtung der Person, ihres So-Seins und So-Verhaltens.
Unsere Grundrechte bieten dazu einen hervorragenden
Verhaltenskanon, und unser Strafrecht definiert die 
unabdingbaren Mindestanforderungen.     

Achtung von Werten, Idealen, Dingen + Besitz der Mitmenschen.

Die Achtung von Personen und Dingen ist einzuüben
in der Zweisamkeit,
in der Klasse, 
in der Schule, 
im der Soziologie des Alltags,
in der kommunalen Soziologie,
in der nationalen Soziologie,
in der internationalen Soziologie,
in der gesamten Menschheit,
kurz, in jedem sozialen Zusammenhang.  
Der Sinn ist immer die effiziente nationale Zielerreichung,
niemals Selbstzweck; 

Asoziales Verhalten kostet Zeit und damit Geld, sowohl in der
Schule als auch außerhalb. Es reduziert den Lehrerfolg des
Bildungssystems und den Lernerfolg der Schüler.
Asoziales Verhalten verringert Qualität und Effizienz jeglicher
Zweierbeziehungen,
Klassengemeinschaften,
Schulen,
Bildungssysteme,
menschlichen Gemeinschaften,
Nationen,
ja der gesamten Menschheit.

Es zerstört Lebensqualität und Effizienz 
der gesamten alltäglichen,
kommunalen,
nationalen und 
internationalen Soziologie.

Deshalb ist asoziales Verhalten zu ächten und zu bestrafen.

Durch diese Maßnahme werden die gewünschten Verhaltensweisen
schneller eingeübt und verinnerlicht mit dem Effekt, dass sich
nicht nur die Bildungsausbeute erhöht, sondern der Erfolg der
gesamten Wirtschaftstätigkeit. 

Die Ächtung und Bestrafung asozialen Verhaltens dient jedoch
immer nur als Mittel zur effizienten nationalen Zielerreichung,
niemals als Selbstzweck. Auch soziales Verhalten kann sich bei
starken Umgebungsänderungen entsprechend ändern.

Die Legitimation der Ächtung und Bestrafung asozialen Verhaltens
rührt her von 
- unserer Verpflichtung gegenüber unseren Kindern, sie in die
  Lage zu versetzen,
- dem legitimen Anspruch des geringsten unserer Kinder, in der
  Lage zu sein,
in ihrer jeweiligen späteren beruflichen Position erfolgreich
mit Japanern, Chinesen Koreanern, Engländer Franzosen
Amerikanern konkurrieren zu können und außerdem ihre deutsche
Hochzivilisation ebenfalls konkurrenzfähig an ihre Kinder und
Enkel weitergeben zu können.

Jeder Unwille und Untätigkeit, asoziales Verhalten zu ächten und
angemessen zu bestrafen ist Terror gegen diejenigen, die sich
das Erbe ihrer Väter für sich und ihre Nachkommen bewahren
wollen, und gäbe es in Deutschland auch nur einen einzigen.
Hier endet die Mehrheitsdemokratie. Hier gilt das
Minderheitsvotum, sogar das Einzelvotum gegen 90-Millionen
Vetos. 

Zur kulturellen Bildung gehört auch die Einübung einer
Diskussionskultur, die sich nur von der Logik der Inhalte leiten
läßt, die eine Bewertung sowohl der Diskussionspartner als auch
der Diskussionsbeiträge unterläßt.

Mannschaftskampfsport aller Art eignet sich hervorragend, das
Einhalten von Regeln und die Achtung eines Gegners trotz
Interessenskonfliktes zu üben. Zur konsequenten Bestrafung von
Regelverletzungen gibt es da keine Alternative.
(Hier scheint es mir sogar notwendig, dass vorsätzliche
Regelverletzungen bei öffentlichen Sportveranstaltungen wegen
des gewaltigen kulturellen Vorbildscharakters auch von Staats
wegen verfolgt werden, selbst dann, wenn Schiedsrichter untätig
geblieben waren oder wenn der durch die Regelverletzung
geschädigte keinen Antrag auf Verfolgung stellt.
Gleiches gilt auch für die Verfolgung von Mannschaftstrainern,
die mit ihren Klienten zur Befriedigung ihres Ehrgeizes
vorsätzliche verborgene Regelverletzungen einüben, Betrug. 
Ihnen ist zumindest temporär Berufsverbot zu erteilen.)   

Kulturelle Bildung geschieht durch Kommunikationsbildung, durch
Einübung von Kommunikationsverhalten, das
Kommunikationsstörungen vermeidet und so eine für alle Zwecke
geeignete gute Kommunikation, insbesondere zur Konfliktlösung,
bereitstellt, und damit erlaubt, hocheffiziente und hochflexible
soziale Strukturen zu etablieren und weiterzuverbessern und
damit die Freude am täglichen Miteinander erhöht.
Kommunikationsbildung bedeutet dabei immer Einüben von
effektivem Verstehen und "sich verständlich machen".

Strenggenommen gehört auch die Fremdsprachenbildung zur
kulturellen Bildung.
In diesem Zusammenhang scheint die Vermittlung zweier
Fremdsprachen, wie in der Vergangenheit, ganz zweckmäßig. Davon
wäre die eine, Englisch, Pflicht, die zweite beliebig.
Man sollte in diesem Zusammenhang Latein als alte und potentiell
neue europäische Kernsprache mit Sprachübungen vermitteln.

Auch der Pflege der deutschen Alltagssprache muss ein höherer
Stellenwert eingeräumt werden.
Es ist jedenfalls ein Genuß, zu erleben, wie Leute mit perfekter
Artikulation schwierigste Wörter und komplizierte
Satzkonstruktionen abarbeiten.

Bescheidenheit und Selbstlosigkeit sind nützliche
Verhaltensweisen in jeglicher Organisation. Diese werden
gefördert u. a. durch "gleichmacherische" Kleidung. Die
Anerkennung einer Person muss den schulischen Leistungen
proportional sein und nicht der Höhe des Preises der getragenen
Markenjeans.

Die Vermittlung von Fähig- und Fertigkeiten, die der Pflege der
Sinne dienen, scheint zwar primär nicht notwendig. Derartige
Fähig- und Fertigkeiten sind jedoch ein Kommunikationsmittel,
das vielfältiges gemeinsames Erleben von Genüssen erlaubt, die
vor allem den Sinn für das Ganze, die Nation, zu erhöhen in der
Lage sind, und insbesondere das Abdriften in den Drogenkonsum 
zu verhindern vermögen.
Beispielhaft seien die folgenden Gebiete angeführt: 
Musik,
Sport,
Bildende Kunst
Film,
Foto,
Theater,
Farben,
Krankenpflege,
1. Hilfe,
Kochkunst,
Backkunst.



Bad Schwalbach, den 03.02.2003
        


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