Erich Paus


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Krieg - ein Naturereignis

2. Die Population

2.3. Die Katastrofe

2.3.4. Symptome der Katastrofe


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* Die Zunahme des durchschnittlichen Verhaltensaufwandes der    *
* Individuen einer Population ist ein Symptom für die           *
* Katastrofe.                                                   *
* Die Zunahme der durchschnittlichen Mühsal der                 *
* Individuen einer Population ist ein Symptom für die           *
* Katastrofe.                                                   *
* Die Abnahme des durchschnittlichen Genusses der               *
* Individuen einer Population ist ein Symptom für die           *
* Katastrofe.                                                   *
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Tritt die Katastrofe ein, dann nimmt der Genuß in dem Maße ab,
wie die Mühsal zunimmt. Die obigen Aussagen gelten jedoch nur in
einer Richtung: Aus der Katastrofe folgen notwendigerweise die 
o. a. Symptome. Wenn die Mühsal zunimmt und der Genuß abnimmt,
dann muß das nicht heißen, daß eine katastrofale Situation 
vorliegt. Dies läßt sich erst aus einem über mehrere Vegetations-
perioden zunehmenden Wachstum der Mühsal herleiten.
Es stellt sich hier also die Frage, an welchen Parametern
man die Symptome für eine Katastrofe in einer Hochzivilisation
ablesen kann. Das Bruttosozialprodukt und seine Teile bieten ein
Instrumentarium, mit dessen Hilfe man die Situation einer 
Population analysieren könnte. Das Bruttosozialprodukt als die 
Summe aller geschaffenen Werte einer Population bedarf dabei 
keiner weiteren Erläuterung. 
Die Summe aller geschaffenen Werte ist aber gleich der Summe
aller Erträge von Organisationen oder Individuen, wobei der 
Ertrag des Individuums sein Einkommen ist. Für jeden geschaffenen
Wert wird dem Wertschöpfer ja ein Ertrag in gleicher Höhe 
gutgeschrieben. Es gilt also:

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* Summe aller geschaffenen Werte einer Population               *
* =                                                             *
* Bruttosozialprodukt                                           *
* =                                                             *
* Summe aller Einkommen (Erträge) einer Population.             *
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Auf einer niedrigen Zivilisationsstufe bestand bis auf 
vernachlässigbar kleine Abweichungen die Wertschöpfung nur in 
Form von Nahrung. Diese Nahrungsproduktion war also gerade das
Bruttosozialprodukt.
Andererseits war diese Nahrungsmenge genau das Einkommen einer
Population. Auf einer niedrigen Zivilisationsstufe wie z. B. der 
der Sammler gilt also: 

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* produzierte Nahrungsmenge (Wertschöpfung)                     *
* =                                                             *
* Bruttosozialprodukt                                           *
* =                                                             *
* verbrauchte Nahrtungsmenge (Einkommen)                        *
*****************************************************************

Eine steigende Nahrungsproduktion war also immer mit einem
steigenden Einkommen verbunden und umgekehrt. Probleme gab es
dann, wenn das Bruttosozialprodukt an gewisse Grenzen stieß, die
die schon früher beschriebenen Folgen zeitigten. In dem Fall
stieg zwar das Bruttosozialprodukt, jedoch ein immer größerer
Anteil davon wurde aber zu seiner Bereitstellung benötigt, also
durch die Mühsal verbraucht.
Auf höheren Zivilisationsstufen ist die Summe der geschaffenen
Werte zusammengesetzt aus Wert der Nahrung und Wert der Nicht-
Nahrung. Die Summe aller Einkommen ist zusmmengesetzt aus 
Einkommen der privaten Haushalte und den Nicht-Privateinkommen,
also die Einkommen von Staat, Körperschaften und Institutionen
usw.. Es gilt also:
 
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* Nahrungswert + Nicht-Nahrungswert
* =
* Bruttosozialprodukt
* =
* Privateinkommen + Nicht-Privateinkommen
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Wenn man auf einer höheren Zivilisationsstufe nach den Symptomen
für eine Katastrofe sucht, dann muß man untersuchen, wie sich die
Privateinkommenim Verhältnis zum Wert der für eine Population
benötigten Nahrungsmenge entwickelt. Eine Katastrofe wird dann 
in einem mit wachsenden Schritten fallenden Verhältnis von
Privateinkommen zum Wert des Nahrungsbedarfs seinen Ausdruck 
finden. 
Dies zu akzeptieren fällt zunäcbst nicht leicht. Es ist 
für uns in den hochentwickelten Industrienationen kaum 
vorstellbar, daß die Nahrungsbeschaffung außerhalb von Kriegs-
zeiten ein Problem werden könnte, vor allem dann nicht, wenn 
allgemein noch ein gewisser Überfluß wahrnehmbar ist. Die 
elementare Existenzfrage stellt sich aber schon in Familien mit
geringem Einkommen, stärker dann schon bei Arbeitslosengeld- und
Sozialhilfeempfängern. Letztere können mit ihrem Sozialhilfesatz
gerade die elementarsten Lebensmittel in wohlüberlegter 
Zusammenstellung erwerben. Es fehlt jeder weitere Spielraum und
eine geringfügige materielle Verschlechterung führt bereits zu
echtem Mangel, Hunger.
Ein fallendes Verhältnisvon Privateinkommen zum Wert der 
benötigten Nahrung muß aber kein Symptom für die Katastrofe sein.
Wenn aber die Katastrofe eingetreten ist, wenn sie abläuft, wird
sie sich in diesen Symptomen zeigen.

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* Symptom für die Katastrofe ist ein mit wachsenden Schritten   *
* fallendes Verhältnis von Summe der privaten Einkommen zum     *
* Bruttosozialprodukt.                                          *
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(Anmerkung 2003: Für Deutschland ist die Katastrofe seit einigen
 Jahren in vollem Lauf.)




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http://www.PausErich.de; 20040310 21:00 Copyright © 2002-2004 Erich Paus. Alle Rechte vorbehalten.