Die Bildung, die durch die Vereinigung von technischer und kultureller Bildung entsteht ist zivilisatorische Bildung. Diese Art der Bildung wird zur Zeit fast nur an Eliteschulen vermittelt und ist uns deshalb so wenig vertraut. An den den Regelschulen werden zwar manchmal zivilisatorische Projekte angeboten, aber wegen des allgemeinen Unverständnisses dessen, was vermittelt werden soll oder kann, sehr unentschlossen und orientierungslos. Diese Art von Bildung erlaubt aber mit den folgenden Inhalten die größten Entwicklungsmöglichkeiten. Diese Bildung, phantasievoll vermittelt, erlaubt sogar eine Rückkehr an die Weltspitze in einem Zeitraum von einer halben Generation. Zivilisatorische Bildung wird mit Hilfe zivilisatorischer Projekte eingeübt, das sind Projekte bei denen Gruppen mit mindestens 2 Mitgliedern, Teams, unter Nutzung aller technischen und kulturellen Kenntnisse und Fertigkeiten Aufgaben lösen müssen. Projekte sollen ein Abbild der Realität sein. Sie sollen die Schüler für Vorgänge und Erscheinungen in Projekten des realen Wirtschafts- und Soziallebens sensibilisieren. Beispielhaft könnte das durch Variation der folgenden Projektkomponenten vermittelt werden: Anzahl der Projektbeteiligten, Dauer des Projektes, Platzangebot für die Projektdurchführung, evtl.verteilt auf verschiedene Standorte, Einsatz von Resourcen, Quantität der Werkzeuge, Qualität der Werkzeuge, Ziele des Projektes, Organisationsstrukur der Projektgruppe, Verteilung der Steuerungs- und Führungsaufgaben, Qualität der Projektkultur, Schnelligkeit von Projektorganisationsänderungen, Entscheidungsfindung durch Konsensentscheidung, Mehrheitsentscheidung, Minderheitsentscheidung, Einzelentscheidung, Führerentscheidung, Fachmannentscheidung, Entscheidung durch Fachgremium, Entscheidungsfindung mit Nichtbetroffenen, Entscheidungsfindung unter Ausschluss von Betroffenen Usw. usf. Für Schüler der höheren Klassen ist eine Variation der Projektkomponenten auch während der Projektdurchführung vorzusehen, eben wie in der Realität. Wöchentlich sollte eine Stunde lang über ein konfliktträchtiges Thema der Weltpolitik, der Wissenschaft, der Religion, der Ethik, welcher Herkunft auch immer dikutiert werden. Bei diesen Diskussionen fungiert der Lehrer nur als Moderator und Bereitsteller von fehlendem Wissen. Diese Diskussionen können variiert werden mit Hilfe der Definition von besonderen Bedingungen, die alle oder einige der Diskusssionsbeteiligten berücksichtigen müssen. Auch hier sind mannigfache Ideen mit beliebigen Schwierigkeitsgraden möglich. Projektideen können aus jedem zivilisatorischen Zusammenhang entnommen werden: Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Technik, Musik und bildende Kunst, Handwerk, Dienstleistung, Sport. Nicht zuletzt eignet sich die Organisation und Verwaltung des gesamten Schulbetriebes hervorragend als Übungsfeld für derartige Projekte. Bad Schwalbach, den 03.02.2003